Monatsimpulse & Lieder 2021

Auf dieser Seite werden Monatsimpulse und Lieder geteilt, die im Rahmen eines kleinen Andachtsbuches für das Jahr 2021 erstellt wurden.

Diese Impulse und Lieder sind Gedankenanstöße und Ohrwürmer von MBKler*innen.

Viel Freude beim Lesen und Hören!

Jahreslosung 2021

„Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!" Lukas 6,36

Der liebe Gott sieht alles!!!
Wer kennt sie nicht, diese oft als bedrohlich empfundene Aussage, die meist von wohlmeinenden Erziehungspersonen in Verbindung mit einem erhobenen Zeigefinger ausgesprochen wird. Leider stimmt sie, diese Aussage: Gott sieht ALLES!                        
Er kennt all deine Verfehlungen, er kennt deine tiefsten inneren Beweggründe, er kennt dich durch und durch, für ihn bist du wie ein aufgeschlagenes Buch . . . .            
Wie findest du das? Ist es schlimm für dich, dass es da einen gibt, dem nichts verborgen bleibt, der alles sieht, das Schöne, die Freude, aber auch die Schattenseiten?
Mich überkommt dabei auf jeden Fall ein mulmiges Gefühl. Aber Gott ist eben auch der liebe Gott, der uns liebende Gott: Er kennt unsere inneren Zerrissenheiten, unser Versagen, unsere Egoismen. Und?! Er liebt uns trotzdem. Er liebt dich so wie du bist.
Er kennt deine Treulosigkeit, das Von-dir-vergessen-werden-im-Alltag... Und?!
Er liebt dich ganz doll, denn er ist mitfühlend und voll verzeihender Liebe, kurzum: Er ist barmherzig! Und wenn du das im Herzen verstanden hast und nun auf deine Mitmenschen schaust, die strenge Lehrerin, die ehrgeizige Kollegin, den nervigen Kunden, auf Frau Merkel und Herrn Spahn in der Corona-Krise, auf den Mann vom Gesundheitsamt, der dich an das Tragen der Maske erinnert, dann höre noch einmal die Worte von Jesus: Sei barmherzig, wie auch dein Vater barmherzig ist!

Was löst das in dir aus? Schaffst du es dann auch voll Mitgefühl, voll verzeihender Liebe auf diese Menschen zu schauen? Schaffst du es, in ihr Herz zu sehen und sie nicht zu verurteilen? Schaffst du es eines Tages auch, barmherzig gegenüber dem Menschen zu sein, der dich sehr verletzt hat? Das ist schwer, aber auch darum geht es Jesus. Und weil ich weiß, wie schwer das ist, habe ich hier ein Gebet für dich, für mich – für uns alle. Ein Gebet, das dich und mich dahin bringt, wie Gott sich uns wünscht. Es stammt aus dem Lied „Jesus“ von Manfred Siebald:
Jesus, bei dir muss ich nicht so bleiben, wie ich bin, nimm fort, was mich und andere zerstört.
Einen Menschen willst du aus mir machen, wie er dir gefällt,
der ein Brief von deiner Hand ist, voller Liebe für die Welt.
Du hast schon seit langer Zeit für mich das Beste nur im Sinn, darum muss ich nicht so bleiben, wie ich bin.

Lied: Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin (Lebenslieder plus, Nr. 72)

Bild zur Jahreslosung

Bildinterpretation

Ins Auge fallen mir zuerst zwei Gestalten auf einem Felsen. Der Felsen: kantig und scharf. Die Brandung schlägt hoch, tosende Wellen, aufbrausend, gefährlich. Vor ihnen liegt das Meer. Ein Sonnenuntergang mit Barmherzigkeit am Horizont. Wunderschön, ruhig und gleichzeitig unerreichbar.
Strecke deine Hand aus! Retten oder Verderben?
Dann auf der linken Seite eine Figur: Aufrecht, abgesondert von der Gruppe, umgeben von Jesu Geboten: Segnet, Liebt, Tut Wohl, Gebt. Strecke deine Hand aus!
Und unten ganz klein: Eine einzelne Figur, gebeugt, verzweifelt, in Dunkelheit. Strecke deine Hand aus!

Mein Blick geht in die Weite. Der Weg zum Horizont liegt offen. Jesus ging übers Wasser! Mit Gott ist alles möglich.
Strecke deine Hand aus!  Der Horizont ist nur wenige Herzschläge entfernt.                    
Jesus spricht zu dem Mann mit der gelähmten Hand: „Strecke deine Hand aus!“ Er tat’s und seine Hand wurde geheilt. (LK 6,10)                        

Was lähmt mein Handeln? Was lässt meine Schultern hängen? Was macht mich mutlos und verzagt? Was hält mich zurück?
Gott selbst ist Mensch geworden. Keine unserer Gefühlsregungen sind Gott fremd. Gottes Barmherzigkeit ist kein ferner Sonnenuntergang, wunderschön anzusehen und doch nie zu erreichen. Gottes Barmherzigkeit gilt für jede:n von uns und ist nur einen Herzschlag entfernt. Gott tritt zu uns und legt seinen Arm um unsere Schultern: „Strecke deine Hand aus“. Das will ich wagen und glauben: Um den Rest kümmert sich Gott!

Lied zur Jahreslosung

Impuls & Gebet: Martin Herbst
Bild: Christina Balke
Bildinterpretation: Maxie Kordes
Lied: Micha Keding & Katja Demma'Indo

Monatsspruch Januar

„Viele sagen: Wer wird uns Gutes sehen lassen? Herr, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes!" Psalm 4,7

Ein neues Jahr! 2021 – ich komme! Ich bin voller Neustartfreude. Ein neuer Kalender, eine neue Runde. Jedes Jahr liegt immer wieder neu ein Zauber drüber. Wie Schnee über Nacht. Neues scheint möglich. „Einfach mal machen, könnte ja fantastisch werden“, dieser Spruch stand auf meinem Kalender über dem Jahr 2019. Und jetzt wieder: Ein neues Jahr. Dabei hängt mir noch das alte nach. Ich ertappe mich dabei, dass ich neben der Neustartfreude auch müde bin: Es wird nicht alles neu und gut. Nicht einfach so und ohne Anstrengung, vielleicht auch gar nicht. Ich bin manchmal so abgeklärt, schelte die Zuversicht naiv. „Wer wird uns Gutes sehen lassen?“  Ich höre das als rhetorische Frage: Da schwingt Enttäuschung mit über andere, über mich selbst, Gott, das Leben. Ich höre auch: „Herr, lass leuchten über uns das Licht deines Antlitzes.“ Wie im Segen: „Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir …“. Ich reiche meiner Abgeklärtheit die Hand und ein Bild entsteht: Neujahrsmorgen. Ein Weg zwischen Wald und Feld, schneebedeckt. Weite, Ruhe, Licht. Ich hebe meinen Blick und halte mein Gesicht in die Sonne, schließe die Augen. Ausatmen. Loslassen. Mich Gott hinhalten. Für jetzt gibt es keine Aufgabe. Nur mich ihm hinhalten. Die Wärme auf meinem Gesicht wahrnehmen. Ausatmen: „Gott …“ Einatmen: „… ich bin da“. Zunehmend wärmt mich die Sonne, der Geist wird heller, die Seele klart auf, Zuversicht erwacht, Gott kommt. „Er lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig.“ Ich stelle mir vor, wie er mich ansieht, wärmend, licht, gut. Der Rücken erstarkt und mit ihm die Zuversicht. Das Angesicht euchtet. Ich bin gespannt, was passiert. Hab ich einen Neujahrswunsch frei, Gott? Lass meine Augen dein Licht widerspiegeln.
Stell dir vor, Gottes Antlitz leuchtet über dir. Wie ist das? Was könnte passieren, würde das Licht seines Antlitzes hier hineinleuchten?

Gebet: Gott, dein Antlitz leuchtet über mir, danke dafür. Das lass mich sehen, nicht übersehen, wahrnehmen und für wahr nehmen. Lass leuchten dein Licht über mir. Über das gut Sichtbare und Vorzeigbare und über das, was in meinen dunklen Ecken liegt. Ganz vorsichtig. Hilf mir, das auszuhalten. Wie im Segen: „Lasse leuchten dein Angesicht über mir und sei mir gnädig.“ Lass mich Gutes erwarten und die Anfänge sehen, der Hoffnung die Hand hinhalten, Zuversicht und Gottvertrauen üben. Und lass mein Antlitz dein Licht widerspiegeln. Amen.

Lied: Segne uns, oh Herr (Feiert Jesus 2, Nr. 171)

Auslegung & Gebet: Julia Standop-Kunzelmann
Lied: Katja & Use Demma'Indo

Monatsspruch Februar

„Freut euch, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind.“ Lukas 10,20

Ich hätte gerne in die Gesichter der 70 Männer und wohl auch Frauen geschaut, die nach einem anspruchsvollem Auftrag wieder zurück kamen. Sie hatten eine Menge erlebt und erzählten Jesus mit Begeisterung von ihren Erfolgen: Sie haben Geister ausgetrieben, kranke Menschen geheilt und von dem Gottesreich erzählt, das greifbar nahe ist. Alles hat geklappt! Ich vermute Erleichterung und vielleicht auch Stolz in ihren Gesichtern. Sie sind in die Fußstapfen Jesu getreten und haben selber das getan und gesagt, was sie mit ihm erlebt hatten. Sie waren Zeugen, als er Dämonen gebannt und lebensfeindliche Gesinnungen bezwungen hatte. Es musste nicht alles beim Alten bleiben! Die Macht der Lügner und Faktenverdreher war gebrochen, ein anderer Machtbereich lud ein: das Reich Gottes. Mit diesen Erfahrungen kamen die 70 zurück.
Da mag mancher an eine Belohnung gedacht haben, eine andere, vielleicht an eine Art Bundesverdienstkreuz. Ich kann die Freude nach diesem erfolgreichen Einsatz gut verstehen. Ich kenne dieses Hochgefühl nach gelungener Arbeit oder nach einer Begegnung, die meine Seele berührt hat. Anerkennung und Lob wäre zu erwarten gewesen. Deshalb verblüfft die Antwort Jesu nach der Rückkehr seiner Jüngerschaft: „Freut euch, dass Gott euch kennt und ihr Wohnrecht bei ihm habt.“ (nach Jörg Zink). Ohne die Erlebnisse zu schmälern ist die Zugehörigkeit das Geschenk, jenseits der Erfolge und des Scheiterns. Bei aller Unsicherheit haben sie ein Zuhause, das auch Platz bietet für uns.

Gebet: Guter Gott, ich danke dir, dass ich zu dir gehöre. Danke für das Geschenk des Glaubens. Es ist nicht immer selbstverständlich. Hilf mir, wenn Enttäuschung und Zweifel mich plagen, wenn mein Glaube abhanden kommt. Du weißt, das passiert. Lass mich in allen Unsicherheiten wissen, dass es immer einen Platz in deinem Haus für mich gibt. Amen.

Lied: Folgen (Lebenslieder plus, Nr. 93)

Auslegung & Gebet: Margret Sdrojek
Lied: Niclas Grüttner

Monatsspruch März

„Jesus antwortete: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.“ Lukas 19,40

Schreiende Steine! Wie sehen die aus? Wie hören sie sich an?
Steine – Ich kann dieses Wort nicht denken, ohne dass mich die dicken, fetten, roten Buchstaben anschreien: Steine gab´s und immer Brot1. Ja, ich bin durch und durch ein MBK-Kind und die Hoffnung ist fest in mir verankert, dass es für mich immer einen Stein und eine Aufgabe geben wird und ich gut versorgt bin.
Stolpersteine2 – Sie können nicht schweigen und erinnern mich hartnäckig daran, dass auch in meiner Stadt Menschen wegen ihres Glaubens getötet wurden. Die Steine erinnern mich an meine Verantwortung und schreien mir zu: „Sei wachsam!“
Lebendige Steine – In der Zeit des Lockdowns, in der Spazierengehen zum Privileg wurde, gab es sogar in meinem Dorf überall bemalte Steine am Wegesrand. Sie riefen mir zu: „Lieber Stephan, es wird wieder gut! Freue dich heute!“ Je nachdem, wie der Stein künstlerisch performt war, habe ich ein fröhliches Kinderlachen gehört oder die tröstenden Worte einer Bastelgroßmutter.
Alle diese Steine kannte Jesus damals nicht, als er nach dem Einzug in Jerusalem von den schreienden Steinen sprach. Ihm kam es wohl mehr auf den Wortsinn an: Die Jünger und die Menschen müssen jetzt feiern, sie müssen in die Welt hinaus schreien: Der Messias ist da! Genau das ist jetzt dran. Wenn sie es nicht tun, dann jemand anderes. Diese Botschaft ist so unaufhaltsam, dass weder Steine noch Pharisäer sie aufhalten können. Und das ist gut so!
Ich glaube, ich bemale gleich einen Stein, damit jemand darüber stolpern kann. Vielleicht etwas mit roten Buchstaben!

Gebet: Gott, ich danke dir, dass du mich auf meinem Lebensweg begleitest und behütest. Danke für die Menschen, die sich was trauen und hilf mir, auch so eine:r zu sein. Ich will den Mund aufmachen, wo ich Unrecht sehe. Mach mich mutig dazu. In diesem Monat bitte ich dich: Lass mich einmal ins stolpern kommen, damit meine Augen auf bleiben und mein Herz wach bleibt. Amen.

Lied: Ich kann nicht schweigen (Feiert Jesus 2, Nr. 214)

1 Das Buch „Steine gab’s und immer Brot“ von Käte Brandt aus dem MBK-Verlag erzählt die Geschichte des MBK
2 Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt

Auslegung & Gebet: Stephan Egbert
Lied: Gerd Voß

Monatsspruch April

„Christus ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung." Kolosser 1,15    

Erstgeboren sein? Das ist oft nicht leicht. Die Last hoher Erwartungen drückt auf die schmalen Schultern. Das Päckchen der Einzigartigkeit wiegt schwer. Verantwortung für das Glück der Familie scheint bei manchen in der Wiege zu liegen. Wenn noch weitere Kinder folgen wird es nicht einfacher. Das Erste muss Rücksicht nehmen, Verantwortung übernehmen, zurückstecken. Der Sturz vom Thron kommt überraschend, schnell und schmerzhaft. Meist bahnen die ersten den folgenden Geschwistern den Weg. Oft dürfen die „Kleinen“ viel mehr als das Erstgeborene. Das ist ungerecht! Ja, das ist es. Und es ist schwer. Auf der anderen Seite gibt es zwischen den Erstgeborenen und den Eltern eine ganz besondere Nähe, einen Zauber, ein Staunen über das Große, das da passiert ist, unbeschreibliches Glück über die erste Geburt. Fassungslosigkeit über die Erkenntnis: Das ist ein Teil von mir. Manchmal sind die Ähnlichkeiten frappierend, nahezu unheimlich, erstaunlich. Als ob das Kind den Eltern den Spiegel vorhält: Guck mal! Das bist auch du! Das Erstgeborene hat bei allem Schweren immer auch eine ganz besondere, einmalige Stellung. Ob Jesus die Rolle des Erstgeborenen immer so recht war? Es war für ihn oft ein schwerer und unerträglicher Weg. Er übernimmt die Verantwortung, er ebnet Wege, bricht Bahn. Er wird vom Thron gestoßen, steckt zurück und erlebt unerträgliche Ungerechtigkeit. Aber seine Beziehung zu seinem Vater ist einzigartig. Die Ähnlichkeit mit seinem Vater macht mich fassungslos, denn ich kann den Unsichtbaren in ihm sehen. Ich staune über diese Nähe, genieße die Vertrautheit, spüre: Der tut alles für mich!                   

Gebet: Unsichtbarer Gott, wie unglaublich ist es, dein Wesen in Jesus zu sehen, zu wissen und zu spüren, dass deine Liebe unfassbar groß ist. Wie eine Löwin kämpfst du um deine Kinder. Dank sei dir dafür. Jesus, großer Bruder, ich danke dir von Herzen für alles, was du für uns tust: Verantwortung übernehmen, Wege ebnen, uns an der Hand nehmen und begleiten durch Glück und Unglück. Amen.

Lied: Jesus first (aus Feiert Jesus 3, Nr. 132)

Auslegung & Gebet: Katja Demma’Indo
Lied: Katja & Use Demma'Indo

Monatsspruch Mai

„Öffne deinen Mund für den Stummen, für das Recht aller Schwachen!” Sprüche 31,8

Ein Spruch, eine Erinnerung, die in der heutigen, so lauten und hektischen Zeit wahrscheinlich noch mal wichtiger ist denn je. Sich für diejenigen einzusetzen, die sich gerade nicht stark fühlen, da zu sein für die Schwächeren. Allerdings meine ich, dass wir nicht für sie sprechen müssen, sondern vielmehr uns für sie stark  machen. Das bedeutet nicht, für jemanden zu sprechen, nur weil diese Person nicht so laut ist oder erstmal den Mut fassen muss, selbst ihren Mund zu öffnen. Ich möchte zunächst lernen zuzuhören, versuchen zu verstehen, den Personen, die sich für ihre Rechte einsetzen wollen, einen Raum zu geben. Ich möchte ihnen Mut machen,  lauter zu sprechen und vielleicht auch noch andere dazu ermutigen, besser zuzuhören.
Gibt es Momente, in denen du dich schwach und leise gefühlt und es nicht geschafft hast, laut auszusprechen, was du willst und brauchst. Gibt es einen Menschen, der für dich leise geworden ist und zugehört und ermutigt hat zu sprechen? Oder ist es um uns herum oft so laut, dass niemand unsere leisen Versuche hört? Wie wohltuend ist die Erfahrung, wenn uns dann trotzdem jemand hört und sieht. Gott ist so einer, der immer zuhört, ein offenes Ohr hat und für den es nie zu laut ist. Lasst uns mit dem Gedanken losgehen und leise werden für die Menschen um uns herum und ihnen erstmal zuhören und Mut spenden. Wenn sie Hilfe brauchen, können wir uns für ihre Rechte aussprechen, uns zu ihnen stellen und ihnen helfen, ihre Worte zu finden. Wir müssen niemandem eine Stimme geben. Wir sollten erstmal nur zuhören und ermutigen, die eigene Stimme lauter zu nutzen. Öffnen wir unsere Ohren, damit die Schwachen sich stark fühlen und die Stummen auf ihre Art gehört werden können.

Gebet: Gott, ich danke dir dafür, dass du mir immer zuhörst, egal auf welche Weise und wie laut ich mich äußere. Danke, für alle Personen, die du mir an die Seite stellst, die mich in dieser lauten Welt hören und mir immer ein offenes Ohr schenken.
Gib auch mir die Stärke, andere zu hören und für sie so da zu sein, wie sie mich brauchen. Sei für die Menschen in meinem Umfeld da, wenn sie sich schwach oder sogar stumm fühlen und hilf ihnen, stark zu werden oder nach Hilfe zu fragen.
Gib allen Menschen, die sich schwach fühlen, die stumm sind oder verstummt werden, die Kraft wieder laut zu werden und miteinander stark zu sein. Danke für die Kraft, die du uns gibst und für dein offenes Ohr, wenn uns Kraft fehlt.

Lied: Oh, Herr, mach mich zu einem Werkzeug (EG, Nr. 416)

Auslegung & Gebet: Marike Herholtz
Lied: Katja & Use Demma'Indo

Monatsspruch Juni

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ Apostelgeschichte 5,29

Diesen Satz haben durch die Zeit viele Menschen gesprochen. Die Kreuzritter fielen in die arabischen Gebiete mit den Worten ein „Deus vult“ – „Gott will es“. Islamistische Dschihad Kämpfer rechtfertigen nicht erst seit kurzem ihre Taten mit „Inschallah“ – „Gott will es“.
Doch auch Dietrich Bonhoeffer begründete seinen Widerstand gegen das Naziregime letztendlich mit seinem Gehorsam Gott gegenüber. Auch Petrus und die anderen Apostel waren der Überzeugung, dass sie eher Gottes Auftrag, von Jesus zu erzählen, gehorchen mussten, als dem Hohen Rat in Jerusalem.
Dieser Satz stellt mir immer wieder vor Augen, wie schwer es eigentlich ist zu erkennen, was gerade Gottes Wille ist und was mein eigener. Wo verfolge ich meine eigenen Ziele und Wege und benutze Gott dabei auch mal als Begründung? Wo verfolge ich eigentlich Gottes Willen? Selten hat man den Vorteil, den der Apostel hatte, dass eben mal ein Engel vorbei kommt und einem genau sagt, was man jetzt tun soll. Und auch die Bibel kann (mit etwas Übung) so ausgelegt werden, dass sie nahezu alles rechtfertigt. Ich versuche mich dann häufig an einem Prinzip, das Jesus über alle anderen stellte: Was ist das Liebenswürdigste, was ich jetzt gerade tun kann? In Bezug auf Gott, genauso wie auch auf meine Mitmenschen.
Wie entscheidest du generell, auch in einer schwierigen Situation?

Gebet: Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Allmächtige Mutter, wie oft hören wir von anderen Menschen, dass sie deinen Willen tun – und sehen sie doch ihre eigenen Ziele verfolgen. Du weißt, wie groß die Versuchung ist, unsere Ziele als deine auszugeben. Ich bitte dich, hilf mir bei den alltäglichen und bei den großen Entscheidungen meines Lebens mit dem Herzen auf dich und deine Stimme zu hören. Ich bitte dich, sei gnädig mit mir, wenn ich es nicht immer schaffe, aber verliere den Glauben an mich nicht und führe mich täglich neu auf deinem Weg. Amen.                    

Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (Ev. Gesangbuch Rheinland/Westfalen/Lippe, Nr. 591)

Auslegung & Gebet: Johannes Büker
Lied: Sabine Hausner

Monatsspruch Juli

„Gott ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir." Apostelgeschichte 17,27

Was für eine Aussage! Gott gibt uns alles, was wir brauchen, um zu leben, zu arbeiten und unser Leben zu gestalten. Er schuf uns als Individuum und schenkt uns große Freiheit. Er will, dass es uns gut geht und wir alles haben, was wir brauchen. Wir können es finden, wenn wir uns auf die Suche nach Gott begeben. Gott kennt unsere Bedürfnisse.
Gott finden und mit ihm in Berührung kommen bedeutet für mich: Wenn wir uns auf die Suche nach ihm machen, dann werden wir ihn finden (Jesaja 29,13). Gott versteckt sich nicht. Manchmal fehlt uns nur die Fähigkeit, ihn zu sehen. Vielleicht suchen wir falsch, erwarten bestimmte Dinge und sehen nicht, wenn Gott sich anders zeigt. Halbherzig lässt er sich nicht finden. So suchen wir möglicherweise nicht ihn, sondern eine uns passende Vorstellung von ihm. Wir selber sind Gott oft fern und trotzdem oder gerade deswegen kommt er auf die Welt, um sich uns zu zeigen. Das bedeutet für mich, damit zu rechnen, dass es ihn gibt. Aber auch, darauf zu vertrauen, dass Gott mich und mein Leben kennt. Es lohnt sich, bei ihm nach Antworten auf meine Fragen zu suchen. Wir müssen geduldig sein und Gott zutrauen, dass er sich uns offenbart. Egal, wie groß unser Glaube ist. Viel wichtiger ist, die Suche immer wieder zu beginnen und nicht aufzugeben, bis wir ihn gefunden haben.        
Augustinus hat einmal gesagt:„Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet, Herr, in Dir.“             
Wo kann ich Gott in meinen Leben finden? Bin ich noch auf der Suche nach ihm?

Gebet: Herr, hilf uns dabei, uns immer wieder neu auf die Suche nach dir zu machen. Danke, Gott, dass wir dich immer wieder finden können und dass du für uns immer da bist. Hilf
uns, wenn wir dich suchen, dass wir nicht aufgeben, bis wir dich gefunden haben. Du hast deinen Sohn für uns gegeben und ich bitte dich, hilf, dass wir uns das immer wieder vor Augen führen und dir dafür unendlich dankbar sind. Herr, beschütze uns auf unseren Wegen und sei bei uns, egal auf welche Abwege wir geraten. Amen.

Lied: Näher zu dir, mein Gott (In love with Jesus, Nr. 118)

Auslegung & Gebet: Adriana Erhardt
Lied: Lisjen Graham

Monatsspruch August

„Neige, HERR, dein Ohr und höre! Öffne, HERR, deine Augen und sieh her!" 2. Könige 19,16

Ich finde, das ist schon eine krasse Ansage und Aufforderung an Gott. Für mich klingt es fast auch ein wenig vorwurfsvoll. In jedem Fall sehr dringlich. Er soll zuhören. Zuhören, was ich zu sagen habe. Sich zu mir herabbeugen und aufmerksam sein. Und nicht nur das: Auch zuschauen, um zu sehen, was hier gerade passiert. Mich sehen. Mich im Blick haben. Mich wahrnehmen. Daraus höre ich auch den Wunsch heraus, dass Gott handelt. Er soll eingreifen, etwas besser machen, etwas verändern. Ein Flehen, hinausgeflüstert in die Nacht. Ein Murmeln im Dunkeln. Ich kenne das von mir selbst und du kennst bestimmt auch einige Situationen, in denen du Gott bittest, dir zuzuhören und zuzuschauen, für dich da zu sein und irgendetwas zu ändern, damit es besser wird. Das geschieht eindringlich, wenn nicht sogar etwas aufdringlich. Denn es ist dringend. Mein Vertrauen wird auf die Probe gestellt: Wird Gott mein Rufen hören? Mich sehen? Nicht immer bekomme ich eine Antwort von ihm, nicht immer habe ich das Gefühl, dass er hilft. Es scheint, er bleibt stumm. Und ich stelle  mir selber in Frage: Sollte ich vielleicht anders hören und zuschauen? Bedeutet es vielleicht, anders hinzuhören und hinzuschauen? Aufmerksam zu sein, auf Gottes Eingreifen, das möglicherweise anders ist als ich es mir vorgestellt habe? In jedem Fall kann ich weiter bitten, drängend und dringend, im Vertrauen, dass Gottes Ohr ganz nah ist.

Gebet: Herr, ich bitte dich, dass du mir zuhörst und mir zuschaust, gerade in Situationen, in denen ich mich unsicher fühle und deine Nähe und Hilfe gut gebrauchen kann. Ich will genauso versuchen, anderen zuzuhören und zuzuschauen, und für sie da zu sein. So wie du immer für mich da bist!                        
Amen.

Lied: Oh Lord, hear my prayer (Fontäne in blau, Nr. 280)

Auslegung & Gebet: Maike Sand
Lied: Gesa Koslowski

Monatsspruch September

„Ihr sät viel und bringt wenig ein; ihr esst und werdet doch nicht satt; ihr trinkt und bleibt doch durstig; ihr kleidet euch, und keinem wird warm; und wer Geld verdient, der legt's in einen löchrigen Beutel." Haggai 1,6

Aufstehen, duschen, anziehen, frühstücken, zur Schule/ Uni/ Arbeit gehen, lernen/ arbeiten, Mittagessen, lernen, arbeiten, nach Hause gehen, Freunde treffen, Fernsehen, Abendessen, Zähne putzen, schlafen. – Aufstehen….
Manchmal ist der Alltag monoton. Wir fühlen uns wie ein Hamster in einem Hamsterrad. Immer das gleiche, immer das gleiche, immer… Wo soll das hingehen? Wie geht es weiter?
Wir schuften, rackern uns ab, und wofür? Für den nächsten Urlaub? Das nächste Wochenende? Das nächste highlight? Genau besehen scheint alles irgendwie umsonst. Das Leben fließt mir durch die Finger. Ich kann nichts halten, nichts behalten. Was durchbricht die Monotonie? Was gibt mir neue Kraft und Inspiration? Welche Beziehungen zu Menschen, zu Familie oder Freund*innen geben meinem Leben Sinn? Welche Aufgabe füllt mich, erfüllt mich und meinen Alltag?                       
Gott verspricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers. Bei Gott haben wir keinen Durst, haben wir keinen Hunger und müssen nicht frieren, jede noch so kleine Münze ist bei ihm wertvoll. Jesus Christus ist die Quelle des lebendigen Wassers. Durch ihn hat unser Leben einen Sinn und eine Richtung. Auch das Kleine hat seinen Wert und wo ich es vertrauensvoll teile, wärmt, sättigt und erfüllt es  mich und andere. Das bleibt!
Halte inne und erfrische dich mit einem Spritzer lebendigen Wassers.

Gebet:
Gebet für mich                        
Gott, manchmal bin ich gefangen im Alltag. Werde überrannt von Aufgaben und Arbeit. Hilf mir, neue Kraft zu schöpfen. Gib mir von deinem lebendigem Wasser, so dass ich neue Perspektiven bekomme. Amen.                

Gebet für Dich                        
Gott, ich sehe, die Aufgaben überrollen sie:ihn. Ich bitte dich, gib von deinem lebendigen Wasser, dass sie:er Kraft schöpfen kann und neue Perspektiven bekommt. Amen.

Lied: Leben aus der Quelle (Lebenslieder plus, Nr. 83)

Auslegung & Gebet: Maxie Kordes

Monatsspruch Oktober

„Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken." Hebräer 10,24

„Melde dich, wenn du zuhause angekommen bist!“ Diesen Satz hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört oder auch selber zu einer anderen Person gesagt. Ich mag diesen Ausspruch sehr. Wenn mir zum Abschied eine Freundin diesen Satz sagt, dann löst das in mir im entferntesten Sinn eine Art Geborgenheit aus. Die Freundin macht sich sonst Sorgen, sie achtet auf mich, passt auf mich auf. Und das nicht im Sinne einer Aufseherin, sondern in einem liebevollen und wertschätzenden Verhältnis. „Du bist mir wichtig und deshalb passe ich auf dich auf.“
Im selben Maße verstehe ich diesen Vers aus dem Hebräerbrief. Wir sollen untereinander aufeinander achten und uns wohlwollend begegnen. Füreinander sorgen und sich umeinander kümmern. Dem anderen mit Liebe begegnen, auch dann, wenn es nervig oder schwierig wird. Genau so, wie Gott sich um uns sorgt, kümmert und uns in Liebe gegenübertritt.                   
Ich persönlich glaube zutiefst daran, dass, wenn wir Menschen mit (göttlicher) Liebe begegnen, diese Liebe auf andere Menschen übergeht. So können und werden andere Menschen zur Liebe und zu guten Werken ermutigt, in dem wir ihnen ein lebendiges Vorbild sind.

Gebet: Gott, ich möchte auf meine Mitmenschen achten und auch auf mich selber. Lass mich den Menschen in Liebe begegnen, gerade dann, wenn es am schwersten ist. Hilf uns, dabei nachsichtig miteinander zu sein und uns dennoch immer wieder zum Guten zu ermutigen. Amen.    

Lied: Da wohnt ein Sehnen tief in uns (Lieder zwischen Himmel und Erde, Nr. 209)

Auslegung & Gebet: Mareike Hauer
Lied: Ben Crane und Casting Nets (Nähere Infos zu ihnen sind hier zu finden)

Monatsspruch November

„Der Herr aber richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf das Warten auf Christus.“ 2.Thessalonicher 3,5

Wenn ich über das Warten auf Christus lese, dann klingt das für mich genau nach November. Es ist die Zeit vor Weihnachten, dem Fest, bei dem wir die Geburt Jesu feiern. Es ist eine Zeit der Besinnung und des Zusammenkommens. Jeder bereitet sich langsam auf Weihnachten vor, obwohl noch keine Weihnachtszeit ist. Im Kopf fange ich an zu planen: Was schenke ich meinen Liebsten? Was wünsche ich mir, wenn andere mich nach meinen Wünschen fragen? Es ist für mich die Zeit, mich daran zu erinnern, wie das Jahr bisher gelaufen ist. Lief es so wie ich es mir erhofft hatte? Besser oder schlechter? Gibt es Dinge, die ich vor dem Ende des Jahres erledigen muss? Oder gibt es einen Menschen, den ich einmal wieder treffen könnte? Der November ist ein Monat, um auf das Geschehene zurück zu blicken und gleichzeitig schon nach vorne zu schauen, was das nächste Jahr für mich bringen mag. Was möchte ich ändern, was mache ich genauso wieder? Das sind die Fragen, die mich in diesem Monat beschäftigen. Gott ist unser Treiben in diesen Tagen bekannt. Ich nehme ihn gerne mit hinein in meine Überlegungen. Durch ihn erfahre ich so viel Liebe und diese Liebe will ich mit meinen Mitmenschen teilen. Durch ihn wird unser Leben erst lebenswert. Der November eröffnet uns so viele Möglichkeiten der Liebeszeichen, die wir nur ergreifen müssen. Gott steht uns dabei immer zur Seite und hilft uns bei jedem Schritt. Er unterstützt unsere Herzensangelegenheiten. Während wir warten auf die Ankunft Christi, machen wir es uns gemütlich mit einer weichen Decke, einem heißen Tee und ein paar Spekulatius und warten getrost und entspannt, denn Gott ist ja schon da.

Gebet: Lieber Gott, ich möchte dir danken für das schöne Jahr, das wir mit dir verbringen durften. Auch wenn wir manchmal traurig waren und nicht weiter wussten, so warst du doch stets an unserer Seite und hast uns begleitet und uns Trost gespendet. Wir konnten uns immer auf dich verlassen und wir wissen, wenn wir dich brauchen, bist du immer mit einem offenen Ohr für uns da. Du öffnest unsere Herzen für so viel Liebe und verbindest uns mit unseren Mitmenschen. Ich bitte dich: Sei nun auch den Rest des Jahres und darüber hinaus an unserer Seite und hilf uns, deine Liebe an andere weiterzugeben, die vielleicht gerade zweifeln oder Trost brauchen, so wie du es auch bei uns machst. Amen.                        

Lied: Anker in der Zeit (Feiert Jesus 3, Nr. 90)

Auslegung & Gebet: Alexander Bartzsch

Monatsspruch Dezember

„Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR.“
Sacharja 2,14                         

Beim Lesen dieses Verses kommen mir sofort Weihnachtslieder in den Sinn, „Tochter Zion, freue dich!“ Der Beginn des Weihnachtsoratoriums von Bach: „Jauchzet frohlocket!“ Beschwingt summe ich die vertrauten Melodien vor mich hin, während ich über den Text nachdenke und gebe mich der Vorweihnachtsfreude hin. Doch dann stutze ich: Was ist denn das für ein Tonfall? Das sind ja Anordnungen, man könnte sogar sagen, Befehle! Vorbei ist es mit dem oberflächlichen Heile-Welt-Adventsgedudel in meinem Kopf. Widerstand regt sich. Ich möchte nicht, dass man so mit mir spricht. Ich will keine Freude angeordnet kriegen. Das funktioniert doch gar nicht, freuen auf Knopfdruck. Ich werde trotzig. Was ist mit meinen Sorgen und Problemen, all dem, was gerade überhaupt kein Grund zur Freude ist? Wird das nicht ernst genommen und soll von billiger Weihnachtsfreude überdeckt werden? Enttäuschung macht sich in mir breit. Diese Entdeckung verleidet mir die schönen Weihnachtslieder. Doch dann denke ich weiter.
Da redet einer von Freude ohne Kompromisse. Für ihn gibt es keine andere Option als Freude angesichts dieser Veränderung in der Welt, die Weihnachten bedeutet. Er stellt nicht in Frage, dass ich mich freuen werde, welches Leid ich auch gerade trage. Dieses Ereignis steht über allem. Oder sollte man besser sagen, es liegt unter allem? Es bildet die Basis, auf der ich stehen kann, auf der meine schweren Gedanken ein Gegengewicht bekommen. Weihnachten bedeutet nicht, dass alles gut wird. Es bedeutet, dass ich nichts mehr alleine schaffen muss. Gott kommt in diese Welt, um bei mir zu wohnen. Er ist jetzt da, egal wie chaotisch und schwer mein Leben gerade ist. Selbst, wenn alles gleichbleibt, ist es von jetzt an anders. Die Weihnachtsfreude bildet ab jetzt das Fundament unter meinem Alltag. Gott wohnt bei mir, ich bin mit nichts mehr allein. Mein Trotz ist verschwunden, meine Sorgen nicht. Aber ich freue mich.                    

Wie verändern sich deine Sorgen, wenn du dich auf das Fundament der Weihnachtsfreude stellst, während du sie anschaust?

Gebet: Du, Gott, der in mir wohnen will, ich möchte dir Platz schaffen. Ich möchte meine Sorgen, meine Nöte, meine Ängste nicht größer sein lassen, als meine Freude darüber, dass du an meiner Seite bist. Doch das ist oft schwer. Die Probleme drängen sich mir in den Blick und nehmen mir die Zuversicht. Ich vergesse, dass du versprochen hast, sie mit mir zu tragen. Ich fühle mich einsam und verzweifele.
Du, Gott, der sich wünscht, dass Fröhlichkeit und Freude mein Herz durchdringen, hilf mir meine Sorgen vom Standpunkt der Freude aus zu sehen. Hilf mir, dir und der Freude Raum zu geben. Amen.                

Lied: Tochter Zion (Ev. Gesangbuch, Nr. 13)

Auslegung & Gebet: Christina Balke
Lied: Höppi