Monatsimpulse 2023

Auf dieser Seite werden Monatsimpulse geteilt, die im Rahmen eines kleinen Andachtsbuches für das Jahr 2023 erstellt wurden. Diese Impulse sind Gedankenanstöße von MBKler*innen.

Viel Freude beim Lesen!

Jahreslosung 2023

Gott sieht

 

Der Engel des Herrn findet dich

an einer Quelle in der Wüste.

Woher kommst du und wohin willst du?

Ich laufe weg!

Vor Menschen, die mich demütigen und erniedrigen.

Vor Leuten, die mich ausnutzen und missbrauchen.

Vor denen, die hart und unerbittlich sind.

Ich will einfach nur weg!

Der Engel des Herrn sagt zu dir:

Geh zurück!

Misch dich ein, mische mit, misch manches auf!

Mach es dir unbequem und lade die anderen dazu ein.

Wähle den Weg des beschwingten Widerstandes!

Du schaffst das!

Du kannst das!

Du hast ausreichend Kraft!

Du bist gesegnet!

Der Herr hat dich gehört in deinem Leid!

Denn er ist ein Gott der dich sieht!

Lied zur Jahreslosung

Lied: Micha Keding & Katja Demma'Indo

Bild: Simon von Felden

Text: Katja Demma‘Indo

Monatsimpulse

Januar - Julia Standop-Kunzelmann

1. Mose 1,31: Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut. 

Am Anfang, bei der Schöpfung der Welt und des Menschen, am Anfang, war alles sehr gut. Richtig gut. Nicht einfach gut oder schon okay, sondern sehr gut. Mehr noch: Gut und zum Guten gemacht. Gott gibt sich nicht mit Kompromissen ab, er schafft den Menschen als Ebenbild, als Meisterstück. Der Zauber des Anfangs, er liegt auch wieder über dem neuen Jahr: Ein leerer Kalender, ein nagelneues Journal. Der Zauber des Anfangs? Naja, etwas naiv vielleicht. Vieles ist doch eh schon eingetragen, vorgeplant, verplant. Wir wissen und ahnen, was auf uns zu kommt und wo es wieder stressig und eng wird, wissen, wie es laufen wird. Neben der Erfahrung auch die Enttäuschung: Der Mensch ist nicht nur gut. Ein Blick in die Welt zeigt: Er kann auch anders, kann fallen, viel Böses anrichten. Er ist versuchbar, gefährdet. Ich bin gefährdet. Nicht verdorben, aber verderblich. Gefährdet, die Hoffnung aufzugeben, mich zu arrangieren, nicht mehr das Gute zu wollen, sondern nur die Ruhe, mich an Gefährdendes und Zerstörungskräfte zu gewöhnen, mich raus zu halten, zynisch zu werden. Ich habe gelesen: Der Mensch sei wie ein schöner Apfel, bekäme er einen Ritz, faule er von hier aus. Eine Wachsschicht schütze den Apfel. Eine Wachsschicht gegen das Lau-Werden, die Gewöhnung, das Sich-Arrangieren. Welche Wachsschicht brauche ich, um nicht ungenießbar zu werden? Eine Wachsschicht aus Freundlichkeit, Fürsorge, einander Gutes zutrauen. Vielleicht brauche ich Liebe, Wärme, Sanftheit, Vertrauen, Umkehr, Neuanfang? Ein neues Jahr, ein neues Ja Gottes. Lasst uns aufeinander achten und aufpassen. Und mit Zuversicht beginnen. Wir sind als Meisterstück gedacht. Und ruhen in Gott. In ihm „leben, weben und sind wir“ (Apg. 17,28). Das ist sehr gut.

 

Gebet: Gott, über allem steht dein Ja zu uns und dieser Welt. Das ist sehr gut. Schenk einen Neuanfang. Wir wollen bleiben bei dir, dem Schlechten widerstehen, aufeinander achten. Bitte hilf dabei. Schenk deinen Geist. Amen.

 

Lied: Sing, bet und geh auf Gottes Wegen … (aus: Wer nur den lieben Gott läßt walten, EG, 369, Strophe 7)

Februar - Cori Wiegand

1. Mose 21,6: Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen.

Kennt ihr den kürzesten Witz der Welt? Brennholzverleih…

Passen Witze in dieses Andachtsheft? Hat Gott Humor?

Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen, jeder der davon hört, wird mir zulachen. Guckt man sich die Geschichte von Abraham und Sara an, fällt auf, da wird ziemlich viel gelacht. Als Abraham erfährt, dass Sara in ihrem Alter noch einen Sohn gebären soll, fällt er zu Boden und lacht ungläubig. „So ein Quatsch, das geht doch gar nicht“- wird er gedacht haben. Als später Gott in Person dreier Besucher zu Abraham und Sara kommt und die Vorhersage wiederholt, hört Sara heimlich zu und lacht. Sie kann sich nicht mal vorstellen in ihrem hohen Alter überhaupt noch Lust zu empfinden, um gemeinsam mit Abraham ein Kind zu zeugen: „Ich bin doch schon alt und verbraucht“. Es passiert, wie vorhergesagt: Sara und Abraham bekommen in ihrem hohen Alter von um die 100 Jahren einen Sohn, den sie Isaak nennen sollen. Da ist es wieder, das Lachen, denn Isaak bedeutet nichts anderes als „Lachen, Gott lachte, Gott möge lachen, Gott hat zum Lachen gebracht, das Kind lacht“. Mit Isaak, dem Lachen, möchte Gott seinen Bund aufrichten. Nicht mit Ernst oder Groß oder Mächtig. Gott hat Humor! Gott weist Sara und Abraham darauf hin: Lacht ihr nur ungläubig! Ich werde euch zeigen, dass mit mir nichts unmöglich ist. Er hält sein Versprechen und sie bekommen Isaak, das Lachen. Dabei verändert sich Saras Lachen: Aus dem ungläubigen Lachen wird ein fröhliches, befreites, das ansteckt. Nach langer Trauer über Kinderlosigkeit und vielen anderen Widrigkeiten, kann sie lachen. Alle sollen sich mit ihr freuen.

Ich wünsche mir mehr von diesem Humor, die Fähigkeit, auch in schwierigen Zeiten lachen zu können, erst vielleicht ungläubig und dann voller Freude, weil Gott Humor hat und immer wieder zeigt, dass mit ihm nichts unmöglich ist.

 

Gebet: Gott, lachen ist gesund, lachen steckt an, lachen lässt Schmerzen verschwinden, außer man bekommt Bauchschmerzen vom Lachen. Danke, dass es im Leben trotz allem immer wieder etwas zum Lachen gibt. Gott, schenke uns Lachen in und für diese Welt! Amen.